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Das Modell der (Psycho-)Logischen Ebenen in der psychologischen Beratung (nach Robert Dilts)



"Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen,
durch die sie entstanden sind."
(Albert Einstein)


1 Einführung ins Thema

Dieser Blogbeitrag widmet sich dem Modell der Logischen Ebenen der Veränderung von Robert Dilts. In der Literatur ist das Modell auch als „Dilts-Pyramide“ oder „Psychologische Ebenen“ / „Neurologische Ebenen“ zu finden. Entwickelt wurde es Mitte der 1980er Jahre. Zu Beginn dieser Arbeit werden Gründer und Kontext des Modells vorgestellt.im Folgenden werden die Grundannahmen des Modells vorgestellt woraufhin die Einsatzmöglichkeiten sowohl für die Ausbildung des Psychologischen Beraters als auch den Einsatz in der psychologischen Beratung selbst skizziert. Ich selbst lernte das Modell in meiner Ausbildung zum Systemischen Supervisor / Coach kennen und nutze es seitdem selbst in der Erwachsenenbildung, der Beratung / Supervision von Teams und Einzelnen, um bestimmte Veränderungsprozesse auf META-Ebene zu erläutern und Zusammenhänge (Probleme, Phänomene, Konflikte etc.) in einen Rahmen zu setzen, welcher einem logischen Aufbau folgt und auch als unterstützendes Element für die beratende Fachkraft gelten und eine Beratung / Supervision / Therapie unterstützen kann. Es kann darüber hinaus sogar für die Beschreibung und Analyse von gesellschaftlichen / soziologischen Phänomenen genutzt werden.

 

2 Einordnung und Gründung des Modells

Robert Brian Dilts (geboren am 21. März 1955) ist ein Autor, Trainer und Berater im Bereich des Neuro-Linguistischen-Programmierens (NLP). Er war Mitglied der Arbeitsgruppe um John Grinder und Richard Bandler (Gründer des NLP) und war maßgeblich an der Weiterentwicklung beteiligt. Neben den beiden Gründern des NLP lernte er ebenfalls bei dem amerikanischen Psychologen und Psychotherapeuten Milton Erickson und dem Anthropologen Gregory Bateson, die seine weitere Arbeit prägten. Seine Arbeiten enthalten grundlegende Ansätze und Denkweisen zu Strategien und Glaubenssätzen (Überzeugungen). Des Weiteren kombinierte er die Systemische Therapie mit NLP und entwickelte so das Systemische NLP (vgl. Internetquelle: wikipedia, Zugriff am 20. August 2019). „Das Neuro-Linguistische Programmieren ist eine Sammlung von Kommunikationstechniken und Methoden zur Veränderung psychischer Abläufe im Menschen, die unter anderem Konzepte aus der klientenzentrierten Therapie, der Gestalttherapie, der Hypnotherapie, den Kognitionswissenschaften sowie Grundlagen des Konstruktivismus aufgreift. Die Bezeichnung „Neuro-Linguistisches Programmieren“ soll ausdrücken, dass Vorgänge im Gehirn (=Neuro) mit Hilfe der Sprache (=linguistisch) auf Basis systematischer Handlungsanweisungen änderbar sind (=Programmieren)“ (Walker 1996, S. 7 f.). Weitere Modelle und Methoden von Robert Dilts sind u.a. der META-Spiegel (oder META-Mirror / Wahrnehmungsperspektiven), das sogenannte S.C.O.R.E.-Modell sowie das Re-Imprinting (Format zur Auflösung von Glaubenssätzen). „Gregory Bateson hat darauf hingewiesen, dass es bei den Prozessen des Lernens, der Veränderung und der Kommunikation natürliche Hierarchien der Klassifikation gebe. Die Funktion jeder Ebene sei es, die Information auf der darunter liegenden Ebene zu organisieren (Dilts 1993, S. 219).“

 

3 Einleitung in das Modell der (Psycho-)Logischen Ebenen

Das Modell der Logischen Ebenen liefert Informationen darüber, wo beispielsweise ein Problem, ein Ziel, ein Phänomen, ein Konflikt etc. angesiedelt ist und trägt so zur Klärung bei. Die Grundidee von Bateson wurde auf dieses hierarchische Modell übertragen. So ist eine Problemlösung i.d.R. auf der nächst höheren Ebene möglich. Eine Ebene (wie in den neurologischen Ebenen) organisiert die Informationen der darunter liegenden Ebene. Veränderungen auf einer Ebene führen damit zu Veränderungen auf der nächsttieferen Ebene. Jede Ebene bedient sich dabei spezifischen Regeln für die Veränderung. Das Modell ermöglicht den Blick auf Aspekte, die bei der Veränderung (Problemlösung, Zielformulierung etc.) normalerweise unberücksichtigt bleiben, wodurch möglicherweise der Erfolg einer Intervention gefährdet ist. Im Grundmodell werden sechs Ebenen unterschiedenen, die, wie bereits erwähnt, hierarchisch aufgebaut sind (Umwelt/Kontext – Verhalten – Fähigkeiten/Strategien – Werte/Glaubenssätze – Selbstbild/Identität – Sinn/Mission/Spiritualität). Übersetzen / beschreiben lassen sich die Logischen Ebenen dabei auch mit: „Meine Umgebung“ – „Mein Handeln“, - „Meine Fähigkeiten“ – „Mein Glaubenssystem“ – „Wer ich bin“ – „Spiritualität / Transmission“. Zusammenfassend kann man also sagen, dass die logischen Ebenen eine innere Hierarchie im Menschen darstellen, in der jede Ebene progressiv psychologisch umfassender und einflussreicher ist. Von hoch nach niedrig in der Reihenfolge der Bedeutung: I = Identität, II = Glaubenssätze, III = Fähigkeiten, IV = Verhaltensweisen, V = Umgebung. Im folgenden Kapitel werden die Ebenen genauer betrachtet. Die Logischen Ebenen bieten für Beratung, Supervision und Therapie – aber auch zur Selbstreflexion und in der Erwachsenenbildung eine sehr gute Grundlage, um herauszufinden, wo jemand aktuell mit sich selbst steht, was einem Menschen / einem Team / einer Organisation wichtig ist und wie eine mögliche Zukunft / ein Ziel / eine Entwicklung aussehen soll. Sie eignet sich für angestrebte Verhaltensänderung, die Stärkung des Selbstbewusstseins, der persönlichen Entwicklung sowie der Motivatoren- und Ressourcenanalyse.

 

4 Darstellung der Ebenen im Modell

Die innere Hierarchie sowie die innere Logik der Ebenen lässt sich folgendermaßen systemisch darstellen: Jeder Mensch ist in bestimmten Kontexten / Umwelten aktiv und zeigt ein jeweiliges Verhalten (z.B. das Kind im Klassenraum einer Schule, der Berater/Therapeut im Beratungsraum einer Praxis, ein Student im Hörsaal seiner Hochschule usw.). Die jeweilige Umwelt wirkt dabei auf die Person ein und ist nicht auf die räumliche Umwelt reduziert. Als Basisebene umfasst sie zudem die Zeit (Wann?) und die sozialen Beziehungen (Wer? Mit wem?). Jeder Mensch wird somit in seinen Umwelten (Zuhause, Beruf, Freizeit, Familie etc.) entsprechend unterschiedlich geprägt. Mit „Prägung“ ist im Sinne des Modells vor allem zu verstehen, dass er in der jeweiligen Umwelt / in dem jeweiligen Kontext, ein bestimmtes Verhalten zeigt. Dieses ist ebenso wie die Umwelt von außen beobachtbar. Das Verhalten beschreibt das Handeln oder alles, was mit der Frage „Was (genau) wird getan? Was könnte jemand anderes beobachten?“ beantwortet werden kann (der Schüler liest und lernt im Klassenzimmer, der Berater/Therapeut berät/therapiert, der Student liest/arbeitet aus usw.). Das gezeigte Verhalten formt dabei die Fähigkeiten, Kompetenzen und Stärken, die ein Mensch entwickelt. Diese stellen ein „internes Verhalten“ dar und sind nicht direkt sichtbar (Wie führt jemand eine Tätigkeit aus? Wie hast du es geschafft, dass…“). Angewendet auf die Beispiele bedeutet dies, dass ein Kind rechnen und lesen kann, aber auch zuhören und logisch denken. Der Student entwickelt z.B. die Fähigkeit des analytischen Denkens, des wissenschaftlichen Arbeitens oder methodischer sowie berufs- und fachspezifischer Kompetenzen je nach Studienfach und Studienrichtung. Der Berater / Therapeut entwickelt z.B. unter anderem emotionale Kompetenzen (Empathie, Abgrenzungsfähigkeit, Emotionsregulation, Frustrationstoleranz etc.). Menschen setzen jene Fähigkeiten jedoch nur dann in Verhalten um, wenn es die jeweiligen Werte und Glaubenssätze erlauben (Was ist dir wichtig? Warum und wofür tust du etwas?). So entwickeln Schüler beispielsweise die Glaubenshaltung „ich muss pünktlich sein“ oder „ich darf nicht rennen“, Studierende z.B. die Wertvorstellung des gesellschaftlichen / demokratischen Zusammenhalts und der Solidarität und der Berater z.B. die Hoffnung, dass der Klient seine Lösung (selbst) findet. Auf dieser Ebene ist zudem die Motivation angesiedelt (Wofür tue ich etwas?). Die Summe der gezeigten Verhaltensweisen, entwickelten Kompetenzen und zu Grunde liegenden Wertvorstellungen stellen einen großen Teil unserer persönlichen Identität / Rolle unseres Selbstbildes dar (Wer bist du? Welches Bild hast du / haben andere von dir?). So entstehen Beschreibungen eines Menschen über sich selbst, beispielsweise „Ich bin ein Schüler“, „Ich bin ein Student“ oder „Ich bin ein Berater/Therapeut“. Dies beschreibt zusätzlich auch die verschiedenen Rollen eines Menschen („Ich bin Tennisspieler“, „Ich bin Auszubildender“, „Ich bin Psychologischer Berater“) und damit internalisierte Vorstellungen über sich selbst / sein Selbst. Die Ebene der Zugehörigkeit/Spiritualität/Mission/Vision lässt sich auch als Sinn zusammenfassen – also alles das, was die eigene Individualität überschreitet (z.B. Wozu ist etwas gut? Gibt es eine höhere Macht? Welche höhere Bedeutung hat etwas/jemand? Gibt es eine Berufung?). Schüler sind hierbei Teil einer Schulklasse, Berater und Therapeuten gehören einem Berufszweig, einer Strömung oder Disziplin an (z.B. „Ich bin systemisch-lösungsfokussierter Berater / Supervisor“) und Studierende gehören einer Gruppe von weiteren Studierenden, Seminargruppen, einer Studiengruppe, einem Matrikel, einer Hochschule, einem Fach etc. an. Zugehörigkeit kann aber auch im spirituellen Sinne gemeint sein (religiöse Zugehörigkeit) oder kann eine Mission im Sinne eines höheren Auftrags verstehen.

 

5 Die (Psycho-)Logischen Ebenen in der psychologischen Beratung

Das Modell der logischen Ebenen bietet in der Beratung durch seine Vielfältigkeit der Dimensionen unterschiedliche Möglichkeiten des Einsatzes. Mit der Grundidee, dass die jeweils darüber liegende (oder zum Teil auch darunter liegende Ebene) verändert wird, setzt voraus, dass der Berater/Supervisor/Therapeut gut hört, auf welcher Ebene beispielsweise ein Problem oder ein Ziel / Auftrag formuliert wird. In der Beratungspraxis werden (zwischenmenschliche) Phänomene und Schwierigkeiten sowie Konflikte oft auf der Verhaltensebene beschrieben „Person XY tut dies / tut jenes nicht“. Zur Analyse des Problems kann das Modell daher bereits im Erstgespräch / der Problemanalyse genutzt werden. Dies kann verbal geschehen, in dem die einzelnen Ebenen durch interviewende Fragen durchlaufen werden – es ist aber auch eine visuelle Arbeit (Modell als Karte, mit Moderationskarten oder auf dem Flipchart) oder eine Arbeit im Raum möglich (Körperarbeit, Bodenanker). Bei der Arbeit im Raum ist es zudem möglich, eine Art Gedankenreise zu moderieren und zu jeder Ebene verschiedene Fragen zu stellen, die beispielsweise auch im Stillen beantwortet werden (auch bei größeren Gruppen). Nutzt man die Methode ohne klaren Auftrag oder Ziel, so kann sie im Raum so genutzt werden, dass die Ebenen durchlaufen werden. Am Ende, auf der letzten Ebene der Mission/Zugehörigkeit/Sinn wird die Aufgabe formuliert, ein Symbol, ein Zeichen, eine Metapher oder ein inneres Bild zu finden und mit dieser neuen Information rückwärts durch die Ebenen zu laufen und jeweils zu prüfen, welche Veränderung es auf der jeweiligen Ebene spürbar / sichtbar / erfahrbar werden.

Nützlich ist es für Einzelpersonen vor allem, um ein erlebtes Problem oder ein beschriebenes Phänomen in das Modell einzuordnen und die jeweils anderen Ebenen miteinzubeziehen (Perspektiverweiterung, blinde Flecken vermeiden, Fokussierung auf z.B. Umgebungsfaktoren, Glaubenssätze oder vor allem Fähigkeiten, Stärken etc.). Die Beschreibung eines Problems anhand des Modells ermöglicht dem Klienten dabei einerseits, eine sichere Beobachterposition (META-Ebene) einzunehmen, allerdings auch andererseits den Fokus auf eine Ebene zu lenken, die vorher nicht einbezogen wurde (z.B. die Ebene der Fähigkeiten – darüber liegend oder die Ebene der Umwelt – darunter liegend). „Bateson bemerkte, dass Probleme häufig durch Verwechseln der logischen Ebenen entstünden (vgl. Dilts 1993, S. 219).“ Ein Konflikt auf einer Ebene kann nach Dilts i.d.R. auf der nächst höheren Ebene gelöst werden, d.h. Verhaltenskonflikt auf der Ebene der Fähigkeiten/Kompetenzen, ein Wertekonflikt ist auf der Ebene Selbstbild/Identität lösbar. Hilfreich ist hier vor allem die Dimension der Zeit (z.B.: Wann ist es Ihnen in einer ähnlichen Situation bereits gelungen? – Ressourcenfrage in der Vergangenheit; oder: Welcher Glaubenssatz löst den (inneren) Konflikt aus und verstärkt ihn möglicherweise und wie könnte er minimal abgewandelt werden? – Bewältigungsfrage in der Zukunft). Die Ursache für das Erleben eines Konflikts muss dabei nicht auf der Ebene liegen, auf der der Konflikt beschrieben wird (z.B. auf Ebene des Verhaltens – Konflikt entsteht aber durch sich widersprechende Wertvorstellungen). Neben der Schaffung von Klarheit lässt sich das Modell also auch als Tool zur Persönlichkeitsentwicklung einsetzen (auf welcher Ebene braucht es eine Veränderung, welchen Einfluss hat es auf die höheren Ebenen). Das Modell lässt sich zudem gut auf Organisationen oder Teams anwenden (Kontext/Prozesse/Strukturen – Produkte/Marktauftritt – (Team-)Kompetenzen/Wissen – Unternehmenskultur/Philosophie – Strategie/Unternehmensziele – Vision). Somit können auch Teamkonflikte oder Herausforderungen in komplexeren Systemen analysiert und bearbeitbar gemacht werden. Wie bereits erwähnt ist es zudem möglich, komplexere gesellschaftliche Zusammenhänge beschreibbar zu machen (beispielsweise soziokulturelle Unterschiede sowie demografische, räumliche Phänomene).

 

Ich selbst nutze das Modell in der Erwachsenenbildung vor allem zur Selbstreflexion der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Hierzu wende ich zu jeder Ebene verschiedene kleinere Übungen an (Zweierinterviews, Fragebogen, visuelle Methoden), um beispielsweise die berufliche Identität von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern zu reflektieren (berufliche Rolle). Hierzu werden die professionellen und persönlichen Wertvorstellungen und Glaubenssätze ebenso reflektiert und diskutiert wie die individuellen Fähigkeiten und Stärken sowie Kompetenzen, die beispielsweise in einem Praktikum entwickelt / weiterentwickelt werden. Das Ebene des Verhaltens konzentriert sich zum Beispiel auf Tätigkeiten in einem bestimmten Kontext (wo wird das Praktikum absolviert), aber auch auf professionelle Kompetenzen, die auf- bzw. ausgebaut werden sollen. Diese Reflexionsidee lässt sich, wie folgend skizziert, auch auf die Identität des psychologischen Beraters anwenden.

 

6 Die (Psycho-)Logischen Ebenen für den Psychologischen Berater

Auch für die Ausbildung von Menschen in beraterischen / therapeutischen Berufen ist das Modell, wie bereits erwähnt, ein möglicher Mehrwert zur Selbstreflexion. Im Berufsbild des Psychologischen Beraters / Lebensberaters lassen sich beispielsweise verschiedene Einsatzfelder finden, welche die Ebene des Kontextes / der Umgebung skizzieren: "Mit den gelernten Gesprächstechniken, Übungen und Arbeitsweisen können Sie Menschen als Psychologischer Berater, Lebensberater oder Coach helfen. Typische Themenfelder sind laut der ausbildenden Schule beispielsweise: Allgemeine Lebensberatung, Ehe- und Partnerschaftsberatung, Familienberatung, Sexualberatung, Konfliktberatung, Hilfe bei Berufs- und Schulproblemen, Mobbingberatung, Trauerberatung, Trauerbegleitung, Sterbebegleitung (Tillmann 2019, Internetquelle, Zugriff am 20. August 2019)". Durch die jeweils praktizierte Praxis sowohl in Form von Übungen und Hausaufgaben in der Ausbildung als auch durch das praktische Anwenden in der beruflichen Praxis entsteht das professionelle Handeln und Agieren des Psychologischen Beraters. Typische Tätigkeiten sind dabei Anbahnung / Vorbereitung von Beratungsprozessen (Terminvereinbarung, Terminplanung, Organisation von Klientinnen und Klienten, Verwaltung, Büroarbeit etc.). Als Hauptaufgabe liegt die Psychologische Beratung im Fokus der Tätigkeit – also das Führen von Gesprächen, das Erfragen von bestimmten Informationen, die Planung von Beratungsprozessen sowie das Intervenieren auf verschiedenen Ebenen je nach Ziel, Thema und Auftrag. Anhand dieses Handelns entwickeln sich die notwendigen Fähigkeiten des Psychologischen Beraters bzw. der Psychologischen Beraterin. Zu diesen Fähigkeiten gehört z.B. Empathie, Wertschätzung, Kommunikationsfähigkeiten, Fachwissen bzw. je nach Spezifizierung auch Sachkompetenz. Hinzu kommen fachspezifische Techniken (Paraphrasieren, aktives Zuhören, Joining, Verbalisieren, Fragetechniken und das methodische Repertoire), welche erlernt, trainiert und angewendet werden.

 

Aufgrund des beruflichen Handelns und Wirkens als Psychologischer Berater entwickeln sich Glaubenshaltungen und Wertvorstellungen – also das, was der jeweiligen Fachkraft also wichtig ist (z.B. Ressourcenorientierung, Lösungsfokussierung, Partizipation / Hilfe zur Selbsthilfe / Empowerment / Autonomie etc.), was wiederrum die jeweilige individuelle und einzigartige Beraterpersönlichkeit und das Selbstbild / die Selbstwahrnehmung jedes Psychologischen Beraters formt und prägt. So entstehen bestimmte Eigenheiten, Stilmittel, charakteristische Merkmale oder Zuschreibungen von außen, was eine Fachkraft im Besonderen ausmacht. Die Beschreibung „Ich bin Psychologischer Berater“ beschreibt hierbei einen Teil einer Persönlichkeit (eine Rolle, eine Berufsbezeichnung, eine Ausbildung) bzw. eines professionellen Selbstbildes / Selbstkonzepts. Auf der letzten Ebene der Zugehörigkeit / Mission lässt sich pauschal beschreiben, dass Psychologische Berater und Beraterinnen einer Gruppe von Menschen zugehörig sind, die psychologisch beratend tätig sind – zum Teil auch mit Heilpraktikerausbildung und somit auch zugehörig allen Heilpraktikern für Psychotherapie und damit verbunden auch einer bestimmten Therapieströmung. Zusätzlich lässt sich die gemeinsame Mission der Verbesserung von Lebensverhältnissen sowie individuelle sinnstiftende Motivatoren sehen, die von den jeweiligen persönlichen Umgebungen, Verhaltensweisen, Fähigkeiten, Werten und Persönlichkeiten abhängig sind.

 

7 Zusammenfassung

Robert Dilts (NLP) hat das Modell der Logischen Ebenen der Veränderung auf der Grundlage eines Modells von Gregory Bateson entwickelt und stellt damit die Ebenen vor, auf welchen Veränderungen erzielt werden können. Hierzu müssen alle logischen Ebenen berücksichtigt werden (Dilts, 1990). Sie dienen der Bestimmung, auf welcher Stufe sich ein Problem befindet. Für die Veränderungsarbeit ist es hilfreich, mindestens auf der nächst höheren Ebene anzusetzen, denn jede Ebene organisiert die Funktion der darunter liegenden Stufen. Die verschiedenen Ebenen lassen sich wie folgt unterteilen und beschreiben: I Wo bin ich? (Umgebung/Umwelt/Kontext) / (Ort / Raum / Zeit, Menschen, Beziehungen – alles, was mit den Sinnen erfahrbar ist) - II Was mache ich? (Verhalten) / (Aktion / Handlung, alles, was von außen beobachtbar ist; dazu gehört auch Kleidung, Aussehen, Mimik, Gestik, Gang etc.) - III Was kann ich? (Fähigkeiten) / Welche Stärken / Ressourcen hast du? (Zielrichtung / Absicht; persönliche Ressourcen und Strategien sowie Gewohnheiten / Angewohnheiten, Gelerntes) - IV Woran glaube ich? (Werte/Überzeugungen/Denkstrukturen) / Was motiviert dich? Was ist dir wichtig? (Motivation (Zustimmung; Aussagen zu Dingen, die wir persönlich für wahr halten; können positiv und negativ sein) - V Wer bin ich? (Identität/Rolle) / Wie ist mein Selbstbild? Meine Rolle? (Charakter; Selbstbild oder Selbstkonzept; beispielsweise Geschlecht, Körpergröße, Rolle in der Familie, Berufsbezeichnung) - VI Wem gehöre ich an? (Zugehörigkeit/Spiritualität) / Was ist größer als ich selbst? (höhere Glaubensgemeinschaft, Beitrag, Sinn).

Bildquelle: https://www.loesungs-coaching.de/logische-ebenen/ (Zugriff am 20. August 2019)


Quellenangaben / genutzte Literatur

 

Dilts, Robert (1993):Die Veränderung von Glaubenssystemen. NLP-Glaubensarbeit. Junfermann, Paderborn (orig.: Changing Belief Systems with NLP. Cupertino/CA: Meta Publications 1990)

 

O'Connor, Joseph/Seymour, John (1992): Gelungene Kommunikation und Entfaltung. VAK-Verlag für angewandte Kinesiologie, Freiburg i.B. (orig.: Introducing Neuro-Linguistic Programming. Psychological Skills for Understanding and Influencing People. London, Mandala 1990)

 

Ötsch, Walter/ Stahl, Thies (1997):Das Wörterbuch des NLP –das NLP-Enzyklopädie-Projekt. Junfermann, Paderborn

 

Walker, Wolfgang: Abenteuer Kommunikation. Bateson, Perls, Satir, Erickson und die Anfänge des Neurolinguistischen Programmierens (NLP). Klett-Cotta, Stuttgart 1996, (6. Auflage. 2014). Walker fasst zusammen aus: Rupprecht Weerth: NLP & Imagination. Grundannahmen, Methoden, Möglichkeiten und Grenzen. Junfermann, Paderborn 1992



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