1. Hochschulsozialarbeitskonzept Deutschlands: Hochschule trifft Soziale Arbeit und Systemische Beratung


Sandro Hänseroth, Dipl.-Sozialarbeiter/Sozialpädagoge (FH) und Systemischer Berater / Pädagoge (DGsP) praktiziert als erster Hochschulsozialarbeiter Deutschlands an der Hochschule Zittau/Görlitz
Sandro Hänseroth, Dipl.-Sozialarbeiter/Sozialpädagoge (FH) und Systemischer Berater / Pädagoge (DGsP) praktiziert als erster Hochschulsozialarbeiter Deutschlands an der Hochschule Zittau/Görlitz

Hintergrund des Angebotes

Studierende sind zunehmend mit Stress- und Belastungskonstellationen konfrontiert. Zu diesem Ergebnis kommen eine Reihe unterschiedlicher Studien. So konnte bspw. das an der Hochschule Zittau / Görlitz unter der Leitung von Prof’in. Dr. Jutta Blin und Prof. Dr. Andreas Markert 2014 bis 2015 durchgeführte und von Ricardo Friedrich sowie Sandro Hänseroth begleitete Forschungsprojekt „Psychosoziale Lage von Studierenden“ vielfältige Wechselwirkungen zwischen privaten Problemlagen und Belastungen im Studium nachzeichnen. Die Hochschule Zittau / Görlitz hat auf diese Entwicklung reagiert und als erste Hochschule Deutschlands eine Stelle im Bereich Hochschulsozialarbeit eingerichtet. Mit der von Dipl.-Sozialarbeiter / Sozialpädagogen (FH) Sandro Hänseroth wahrgenommenen, durch Fördermittel des Hochschulpaktes finanzierten Stelle, schafft die Hochschule ein eigenständiges, außercurriculares und professionelles Angebot für alle Studierenden und Hochschulangehörigen. Dieses Angebot ergänzt insbesondere die bereits an der Hochschule bestehende professionelle Psychosoziale Beratung des Studentenwerkes sowie das sehr niedrigschwellige Projekt ‚Studierende beraten Studierende‘ und rundet somit das an der HSZG vorhandene Unterstützungssystem in systematischer Weise ab.

Hochschulsozialarbeit ergänzt die Beratungsarbeit inner- und außerhalb der Hochschule um eine sozialpädagogische Ressource und Perspektive
Hochschulsozialarbeit ergänzt die Beratungsarbeit inner- und außerhalb der Hochschule um eine sozialpädagogische Ressource und Perspektive

Ziele von Hochschulsozialarbeit

Hochschulsozialarbeit zielt insbesondere auf die Steigerung der Studienqualität und Verbesserung der Studiensituation aller Studierenden ab. Erreicht werden soll dies durch einen differenzierten, nah an den Lebens- und Erfahrungswelten der Studierenden ansetzenden Mischung von bewährten sozial-pädagogischen und systemischen Methoden sowie systemisch-lösungsorientierter Beratungs- und Unter-stützungsarbeit. Neben Ansätzen einzelfallbezogener Hilfen und aufsuchender Sozialarbeit (bspw. in den Mensen, Hochschulgebäuden, Studierendenclubs u.a.) sind in diesem Zusammenhang auch etablierte Methoden der Gruppen-, Vernetzungs- und außercurricularen Bildungsarbeit zu nennen. Neben der direkten psychosozialen Unterstützung der Studierenden ermöglicht Hochschulsozialarbeit zudem eine Entlastung von Professor/innen und Mitarbeiter/innen im Umgang mit sozialen Problemen oder psychischen Belastungen ihrer Studenten/innen.

Hochschulsozialarbeit ergänzt vorhandene niedrig- und höherschwellige Angebote in problematischen Studien- und Lebensphasen von Studierenden an der Hochschule Zittau/Görlitz
Hochschulsozialarbeit ergänzt vorhandene niedrig- und höherschwellige Angebote in problematischen Studien- und Lebensphasen von Studierenden an der Hochschule Zittau/Görlitz

Definition von Hochschulsozialarbeit

Hochschulsozialarbeit ist geprägt durch ein stabiles, über einen längeren Zeitraum wirkendes sozialpädagogisches Handeln an den Lern- und Lebensorten von Studierenden sowie deren Sozialräumen und Lebenswelten. Sie orientiert sich dabei bedarfs- und zielgruppengerecht an den Bedürfnissen und Lebenslagen der Studierenden und bezieht diese mit ihren Kompetenzen, Ressourcen und Potentialen aktiv in Teilhabe- und Gestaltungsprozesse mit ein. Ziel ist die Schaffung bestmöglicher, stabiler Studierfähigkeit und Studienqualität, die Förderung zu einer eigenverantwortlichen Lebens- und Problembewältigung und die Stärkung der „(psycho-)sozialen“ Bildungsperspektive an der Hochschule. Das Angebot stellt außerdem eine zusätzliche pädagogische Ressource für die Institution Hochschule dar, weil Arbeitsansätze, Handlungsformen und Zielbestimmungen der Sozialen Arbeit am Campus und im Hochschulumfeld realisiert werden.

 

 

 

 


Hochschulsozialarbeit geht weit über den Bildungsauftrag der Hochschule hinaus und ergänzt Lehre, Studium und Forschung durch Angebote zur Förderung der studentischen Selbsthilfe. Soziale Arbeit an Hochschulen erweitert die vorhandenen Strukturen und Leistungen der akademischen Hochschulsozialisation um eine konstruktive, lösungs- und zielorientierte, professionsspezifischen Perspektive und den daraus resultierenden sozialpädagogischen Zielen, Grundsätzen und Kompetenzen. Sie ist ein eigenständiges, außercurriculares, professionelles Angebot für alle Studierenden / Hochschulangehörigen. Sie nimmt zudem eine wichtige Vermittlungs- und Verbindungsfunktion zwischen der Institution Hochschule und weiteren Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten dar, entwickelt und befördert deren Beziehungen und Kooperationen im sozialräumlichen Umfeld des Hochschulstandorts.

Für die Umsetzung wird eine sozialpädagogische Fachkräfte eingesetzt, die ganztägig und stetig in der Hochschule präsent ist und auf gleichberechtigter Ebene eng mit Lehrenden und Hochschulmitarbeiter/innen zusammen arbeitet, um individuelle Lebens-, Studier- und Entwicklungsbedingungen zu begleiten, zu fördern und zu verbessern. Hochschulsozialarbeit handelt dabei auf der Grundlage klassischer Methoden der Sozialen Arbeit: Einzelfallhilfe, soziale Gruppenarbeit, Sozialraumorientierung, Prävention, Intervention, Vernetzung und Kooperation sowie Methoden der systemischen Beratung und des systemischen Arbeitens.

Hochschulsozialarbeit bietet neben klassischer Beratung auch mobile und aufsuchende Beratung an
Hochschulsozialarbeit bietet neben klassischer Beratung auch mobile und aufsuchende Beratung an

Die Kernziele von Sozialer Arbeit an Hochschulen sind:

1) Förderung der individuellen hochschulischen / beruflichen / akademischen und sozialen Entwicklung der Studierenden

 

 2) Unterstützung bei der Studien- und Lebensbewältigung

und im Umgang mit schwierigen Lebenslagen

 

3) die Verringerung von Problemlagen, Belastungen und (Bildungs-) Benachteiligungen von Studierenden

 

4) sozialpädagogische / systemische Beratung von

Studierenden, Hochschulangehörigen und Lehrkräften

 

5) Förderung einer studierendenfreundlichen Umwelt

und Gestaltung der Hochschule als positiver Lern-, Entwicklungs- und Lebensort

Umsetzung des Angebots an der Hochschule Zittau/Görlitz

Das Angebot ist direkt bei der Studienberatung der akademischen Verwaltung angegliedert. Beratungen sind in der Vorlesungs- und Prüfungszeit vorrangig jeweils dienstags bis donnerstags zwischen 08:00 Uhr und 16:00 Uhr sowie auf Anfrage und nach terminlicher Vereinbarung für alle Studierenden und Angehörigen der Hochschule Zittau/Görlitz nutzbar. Auf Wunsch können folgende Kanäle / Angebotsformen genutzt werden:

  • Aufsuchende Arbeit (Campus, in Hochschulgebäuden, Mensen, studentische Treffpunkte u.a.)
  • Persönliche / individuelle systemische Beratung, Einzelfallhilfe, Begleitung und Unterstützung
  • Online-Beratung (via E-Mail, Chat, facebook, whatsapp u.a.)
  • telefonische Beratung, Gruppenberatungen und Gruppenangebote

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ansprechpartner: Sandro Hänseroth

Dipl.-Sozialarbeiter/Sozialpädagoge (FH)

Systemischer Berater / Pädagoge (DGsP)

 

E-Mail: beratung@hszg.de

Telefon: (03581) 374 – 4240

Mobil: (0174) 53 92 814

Web: www.hszg.de/beratung

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